9. September 2011

Eine Stufe kommt selten allein

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als unsere Protagonisten im Bus durch die Berglandschaft Hong Kongs fuhren. Voller Vorfreude näherten sie sich der "Hong Kong University of Science and Technology". Auf ihrem Weg bewunderten sie Palmenwälder, Palmen und Wälder. Grün bewachsene Klippen hinab blickend, sahen sie das Meer und hier und da stach ein kleines Dörfchen an einem Hang hervor. Schon von weitem erkannten sie die modernen Gebäude ihrer Gast-Universität, an der Küste des Südchinesischen Meeres. Inmitten einer naturbelassenen Umgebung betraten sie einen Campus, der ihre höchsten Erwartungen deutlich übertraf. Der Bus fuhr sie bis ins Herz des Geländes; ein prächtiges Atrium in dessen Zentrum eine rote Sonnenuhr in Form des Universitätslogos prangt. Schnell brachten Anna und Daniel die notwendigen Anmeldeformalitäten hinter sich, bevor sie mit ihren multimedialen Aufnahmegeräten das Areal unsicher  machten.  Etliche  Balkone
und Terassen boten den Zweien eine herrliche Aussicht auf das Meer. Bis an den Horizont sahen sie Inselgruppen mit Palmenstränden und Fischerdörfchen. Zur Überraschung der beiden Abenteurer, stellte die Universität eine beeindruckende Anzahl von Rolltreppen und Fahrstühlen zur Verfügung, um sich auf dem Gelände fortzubewegen. Laut einem Professor  sei die Uni von einer Fahrstuhlgesellschaft konstruiert wurden. Bei 32 Fahrstühlen allein im Hauptgebäude ist dies auch nicht schwer zu glauben. Nach einer ausgiebigen Besichtigung verspührten unsere Freunde allmählich den Drang eine der vielen gastronomischen Einrichtungen der Universität aufzusuchen. Die Wahl viel nicht leicht: traditionelle asiatische Küche, internationales Snackangebot oder doch eher das campuseigene McDonalds? Selbstverständlich entschied man sich für Reis mit Beilagen, natürlich mit Stäbchen. Da es nach dieser Stärkung bereits dämmerte, machten sich die beiden Gesättigten wieder auf den Weg zurück in die Stadt, denn dort hatten sie sich noch etwas Besonderes vorgenommen.


Ihr Ziel war der Victoria Harbour, wo sie gemeinsam mit unzähligen anderen Schaulustigen auf ein in Hong Kong alltägliches Spektakel warteten. Um 20 Uhr verkündete eine Stimme über  Lautsprecher den Beginn einer Weltrekordvorstellung der Superlative. Plötzlich erstrahlten die Wolkenkratzer in wechselnden kunterbunten Farben und  zusätzlich  verwandelten Laser und Scheinwerfer die  Skyline in ein faszinierendes Schaubild. Untermalt wurde das Ganze von einer pompösen Orchestermusik , die den ganzen Hafen beschallte. Mit über 40 teilnehmenden Hochhäusern, zählt die "Symphony of Lights" als größte und beeindruckendste Lasershow der Welt. Als Bonus wurde die Vorstellung an diesem Abend von den Blitzen eines entfernten Gewitters unterstützt.


Nach diesem ereignissreichen Abend war es für Anna und Daniel nicht verwunderlich, dass sie, kaum dass sie ihr Hostel erreicht hatten, ins Bett plumpsten und sofort einschliefen. Der nächste Tag sollte der bisher wichtigste ihres Aufenthalts werden. Bereits am frühen Morgen begann man mit Telefonaten. Es folgten verwirrende Gespräche und nach noch mehr Telefonaten war es endlich soweit; nicht ganz eine Woche nach ihrer Ankunft in der Riesenmetropole konnten sie ihre eigenen 4 Wände beziehen.

Zu ihrem Hostel, war die Wohnung eine deutliche Verbesserung, mit westlichen Verhältnissen jedoch nicht zu vergleichen. Wie für Hong Kong üblich, war die Wohnung klein aber fein. Ein überschaubares Plätzchen, welches aber vollkommen zum Leben genügte. Im Gegensatz zum Hostel, gab es sogar eine separate Duschkabine, nicht bloß eine Duschbrause über der Toilette. Der Wohnblock lag direkt neben der "Causeway Bay" Metrostation, im exklusiveren Geschäftsviertel der Stadt. Dadurch konnten die beiden Auslandsstudenten aus dem Fenster ihres Zimmers sogar einen Teil der Skyline Hong Kongs erblicken. Umgeben von edlen Kaufhäusern und gigantischen Bürogebäuden gab es  hier für Daniel und Anna einiges zu erleben. Die Zeit ausserhalb der Uni würde also  bestimmt nicht langweilig werden. Wohnen in Hong Kong ist eine ganz spezielle Angelegenheit, denn was für die meisten Menschen aus der westlichen Kultur wie ein Graus klingt, ist hier lebenslanger Alltag. Auf wenigen Quadratmetern leben ganze Familien unter  schlichtesten Bedingungen, gestapelt in hohen Wohnblocks.
Wohnluxus können sich hier die Wenigsten leisten. Von diesem Leben konnten sich unsere Beiden nun auch einen Eindruck verschaffen.  Um in das Zimmer, welches sie nun ihr Zuhause nannten, zu gelangen, betraten sie das Gebäude zuerst durch einen kaum erkennbaren Eingang zwischen einem nobelen Schweizer Uhrengeschäft und einem französischen Handtaschenladen. Im Gegensatz zur Universität gab es hier leider keinen einzigen Lift, so dass sie die paar Meter bis in das 8. Stockwerk tagtäglich zu Fuß bewältigen mussten. Dies störte unsere Freunde jedoch nicht, ebenso wenig wie der weite Weg zu ihrem Campus, den sie in den folgenden Tagen häufiger zurücklegten. Die Fahrt mit Bus und Bahn dauerte etwa eine Stunde. Nach dem Anstehen in unvorstellbaren Menschenmassen verging diese Zeit jedoch immer wie im Flug. An der Uni merkte man kaum mehr etwas von dem Trubel der Großstadt. In aller Ruhe schlenderten Studenten durch die Gänge, saßen auf den Terrassen  und warteten auf den Beginn ihrer Veranstaltungen. So verbrachten Daniel und Anna bereits einige Studientage voller interessanter Vorlesungen, bei netten Professoren. Sogar ein paar Freundschaften konnten sie bereits schließen. Ob diese Idylle trügt?


3 Kommentare:

  1. Ich bin ja ganz stark dafür dass dieser Blog öfter ge-updatet wird!!! :) I.

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  2. schließe mich meinem vorkommentator an ^^ bitte mehr posts - ist ja auch eine erinnerung für euch :-)

    Wow was für eine Skyline ihr erleben dürft, da bin ich ja doch etwas neidisch :-)

    Könnt ihr mal die Uni verlinken auf die ihr geht? :-) Was für Lehrveranstaltungen besucht ihr und wie sind die Dozenten?

    Wie sind chinesische Profs? Gibt es auch dort "Hortens" und "Netts" und .... ? ^^

    Ich mach noch immer Augen bei dem Gedanken an zweiundreißig Fahrstühle im Gebäude :D Kann man sich dort nicht OHNE Fahrstuhl fortbewegen? ^^ Wie gelangt ihr nur in einen Nachbarraum? Via Horizontal-Lift? Spaß :-)

    Bin gespannt, auf dass was ihr erlebt :-)

    Besten Gruß vom Tom

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  3. Bald steht dieser Post 2 Monate ganz oben.. TOP! ;)

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