9. Dezember 2011

Bergfest

In der Zeit nach Halloween, wurden die Unitage stressiger. Weitere benotete Hausaufgaben und umfangreiche Projekte forderten die Aufmerksamkeit unserer Auslands-Studenten und auch die finalen Prüfungen rückten immer näher. Zusätzlich war die zunehmende Weihnachtsdeko in den Straßen und Geschäften ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Hälfte des Abenteuers Auslandssemester leider bereits erreicht war. Umfangreichere Unternehungen mussten in dieser Uni-lastigen Zeit warten. Jedoch bot das gelegentliche Schlendern über Straßenmärkte und durch Gartenparks eine willkommene Abwechslung. Unter all den zahlreich vertretenen Grünanlagen sei hier vor allem der "Kowloon Park" erwähnt. Tief im Herzen Hong Kongs sieht man schon von Weitem, wie große, prächtige Bäume die angelegenen Ladenstraßen überragen. Zwischen Palmen, allerlei anderen exotischen Pflanzen und kleinen Teiche mit Fontänen, fanden Anna und Daniel allerhand ruhige Plätzchen, um der Großstadthektik zu entkommen. Neben einer großen Vogelvoliere mit verschiedensten Papageienarten beherbergt der Kowloon Park sogar frei lebende Flamingos.



Natürlich  machten Anna und Daniel in ihrer Freizeit des Öfteren auch Gebrauch von Hong Kongs immensem Einkaufspotenzial. Im Anschluss an ihre Ausflüge in Parks und die Natur weit außerhalb der Stadt, landeten sie nicht nur einmal unerwartet in einem gigantischen Einkaufskomplex. Zwar hatten sie in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft bereits einige prächtige Kaufhäuser besucht, doch ist ihnen damals noch nicht bewusst gewesen, dass scheinbar jede Metrostation in einem riesigen Shopping-Paradies mündet. Und so kam es, dass unsere beiden Abenteurer eines Tages in einem zunächst relativ normal wirkenden Einkaufszentrum eine Achterbahn entdeckten, die sich über das neunte und zehnte Stockwerk erstreckte. Ein regelmäßiges Ziel für die beiden war unter anderem auch der bekannte Stadtteil "Mong Kok", mit seinem Überangebot von Straßenmärkten, Mini-Shops und Einkaufszentren. Hier besuchten sie auch die beliebten Touristenziele, den Vogelmarkt, Blumenmarkt und Goldfischmarkt.


Zur Halbzeit ihres Abenteuers sollte es für unsere Zwei hoch hinaus gehen. Den "Peak", Hong Kongs populärsten Berg, zu besuchen, stand für Daniel und Anna schon lange fest. Die Peak-Bahn brachte sie im zum Teil  über 45 Grad steilen Winkel zu einem Aussichtsareal, das ihnen den fantastischsten Anblick über all die glitzernen Hochhäuser am Hafen und im gesamten Stadtzentrum bot. Um dem Charakter Hong Kongs gerecht zu werden, darf an einem solchen Ort ein großes Einkaufszentrum  selbstverständlich nicht fehlen. Doch trotz dem es sich hier um die höchstgelegene Einkaufsmöglichkeit Hong Kongs handelt, blieb dies in Anbetracht des wundervollen Ausblicks über die Stadt nur eine Nebensächlichkeit. Und so verblieben unsere Beiden im großen Staunen bis in den späten Abend. Der Peak sollte für unsere Studenten nicht der einzige Ausflug in luftige Höhen bleiben. Den ersten Adventssonntag nutzten sie, um hinaus in die Berge zu fahren und den größten sitzenden Buddha der Welt zu besichtigen. Da das sonnig warme Wetter jedoch viele weitere Menschen anlockte, waren vier Stunden Wartezeit nötig, um endlich in die Seilbahn steigen zu können. Für ein ganz besonderes Erlebnis sorgte eine Kabine mit Glasboden, für die sich unsere Beiden entschieden. Bald konnten sie in der Ferne die riesige Statue erahnen, welche hoch über dem Grün der Berglandschaft wachte. In eben jenem Moment war es für Anna und Daniel das erste Mal seit langem, dass sie rings um sich kein einziges Hochhaus mehr sehen konnten. Am Ziel angelangt, kamen sie der mächtigen Buddha-Figur beinahe zum Anfassen nahe und ein interaktiv gestalteter Film klärte sie auf künstlerische Weise über das Leben  des Buddha auf. Zudem luden zahlreiche kleine Souvenirläden zum Schlendern und Geld ausgeben ein, wobei sich unsere Beiden jedoch auf ein paar hübsche Essstäbchen und die gefühlt größte Zuckerwatte der Welt beschränkten.

















Je näher Weihnachten rückte, desto näher rückten auch die Endprüfungen. Die letzten Projekte waren bald abgegeben und so stand nun die finale Lernphase vor unseren Studenten. Das Semester neigte sich dem Ende.

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